Team Sauberes Karlsruhe: Müllabfuhr und Sauberkeit
mit Dominic Harz
10.10.2025 26 min
Zusammenfassung & Show Notes
Mit vollem Einsatz für ein sauberes Karlsruhe: In dieser Folge von „Die Lage in Karlsruhe“ begrüßen Micha Schlittenhardt und Friedemann Kalmbach den Leiter des Teams Sauberes Karlsruhe (TSK), Dominic Harz. Was bewegt den jungen Betriebsleiter, wie meistert das TSK die Herausforderungen von Wertstofftonnen, Mülltrennung und Digitalisierung?
Dominic Harz gibt spannende Einblicke in den Alltag zwischen Müllabfuhr, Digitalisierung und der Suche nach mehr Stadtsauberkeit – von neuen Müllsatzungen, der Umstellung auf digitale Tourenanbindung bis zu innovativer KI für Biotonnen-Kontrolle. Themen wie Überfüllung von Papierkörben, Sauberkeit an KVV-Haltestellen, die Herausforderung von wildem Müll und die Bedeutung von Öffentlichkeitsarbeit kommen ebenfalls nicht zu kurz.
Außerdem: Eine ehrliche Bestandsaufnahme zur Mülltrennung in Karlsruhe und was TSK für mehr Umweltbewusstsein und achtsames Verhalten tut – von Abfallpädagogik in Schulen bis zu Bürgerbeteiligung und Treckwegwochen. Und nicht zuletzt: Wohin entwickelt sich die Sperrmüllabfuhr, wie läuft die Zusammenarbeit mit den privaten Entsorgern – und welche Rolle spielen Kontrolle und Dialog dabei?
Hört rein – und erfahrt, wie jede:r einen Beitrag zu einem gepflegten und lebenswerten Karlsruhe leisten kann.
Außerdem: Eine ehrliche Bestandsaufnahme zur Mülltrennung in Karlsruhe und was TSK für mehr Umweltbewusstsein und achtsames Verhalten tut – von Abfallpädagogik in Schulen bis zu Bürgerbeteiligung und Treckwegwochen. Und nicht zuletzt: Wohin entwickelt sich die Sperrmüllabfuhr, wie läuft die Zusammenarbeit mit den privaten Entsorgern – und welche Rolle spielen Kontrolle und Dialog dabei?
Hört rein – und erfahrt, wie jede:r einen Beitrag zu einem gepflegten und lebenswerten Karlsruhe leisten kann.
Transkript
Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Die Lage in Karlsruhe. Heute geht es
den Müll und da haben wir einen Experten vor Ort, nämlich den
Dominik Harz. Sie sind der Leiter von dem Team Sauberes
Karlsruhe. Wollen Sie sich kurz mal vorstellen? Ja, mein Name ist Dominik Harz. Ich
bin der Leiter des Teams Sauberes Karlsruhe. Gemeinsam mit der Frau Schönhaar,
Doris Schönhaar, bilden wir hier eine Doppelspitze. Ich bin im
TSK seit 2021, habe zunächst ein Trainee-Programm gemacht,
dann die Abteilungsleitung der Entsorgungslogistik, also der Müllabfuhr,
und letztendlich seit Dezember 2024 in der Funktion der
Betriebsleitenden. Kurze spontane Frage
dazu. Sie sind ja noch relativ jung und Sie haben ein
schwergewichtiges Amt übernommen. Wir wissen ja,
die ganze Abteilung war nicht immer leicht zu führen
und Sie haben sich das zugetraut. Wie kam dieser Mut,
dass sie gedacht haben, das packe ich an?
Ich habe ja das Tradingprogramm gemacht, das war sehr gut, habe mich sehr gut darauf
vorbereitet auf die Abteilungsleitung und habe da gemerkt,
das funktioniert, ich traue mir das zu. Wir hatten dann ja auch das Thema mit
der Wertstoffumstellung, was so ziemlich an meiner Anfangszeit war,
wo ich dann so ein bisschen reingeschmissen wurde und habe da aber auch gemerkt,
ja, ich kriege das auch in Krisenzeiten gemanagt und kann da trotzdem meine Akzente
setzen. Und dann hat sich einfach die Chance ergeben, weil der
Herr Backhaus, mein Vorgänger, ja gewechselt ist. Da habe ich gedacht, das würde ich mir
auch zutrauen. Dann bewerbe ich mich da einfach mal. Das
war so, Sie haben schon gesagt, die Wertstofftonne war das große Thema am
Anfang. War das das größte jetzt von Ihrer ersten Phase
sozusagen beim Team Sauberes Karlsruhe? Definitiv. Also die Wertschöpftonne
sowohl in der Umstellung als auch im tatsächlichen Betrieb hat
uns sehr sehr beschäftigt und es gab kein Thema, das uns so beschäftigt.
Wir hatten auch andere Themen. Wir haben in meiner Fahrzeitsabteilungsleiter
auch sehr viel auf die Digitalisierung gesetzt. Wir haben es geschafft, dass wir weitestgehend
papierlos sind. Wir haben eine digitale Tourenanbindung unserer Mitarbeiter
geschafft, die auf der Fläche draußen sind, die den Müll täglich holen. Welche Anbindung?
Digital. Wir haben vorher sehr viel mit Papier gearbeitet und haben jetzt per Messenger-Dienst
unsere Prozesse digitalisiert. Anbindung, da war ein Wort, das ich
nicht verstanden habe. Touren. Touren? Unsere Touren. Ach, die Touren. Die
Apfeltouren. Ah, sorry. Genau.
Ja, ganz genau. Und da habe ich einfach gemerkt, ja, ich kriege das hin. Ich
kann da auch ein paar Sachen verändern, fühle mich auch wohl im
TSK. Das ist ein Laden, mit dem ich mich identifizieren kann. Ich finde es total
spannend, dass wir da täglich an Masse bewegen. Und gedacht, ja,
darauf habe ich richtig Lust, auch weiter da mein Teil dazu
beizutragen, das TSK voranzubringen. Und da hat sich das für
mich einfach wie der richtige Schritt angefühlt. Die Gefahr ist immer so, wenn
Leute relativ schnell erfolgreich sind und es scheint dazu zu
sein, dass sich vieles zum Guten gewendet hat, schon,
dass die Leute dann irgendwann abspringen und irgendwo hingehen, wo sie dann noch
mehr Verantwortung haben können. Ist die Gefahr da?
Also ich bin jetzt 30 Jahre alt, ich weiß nicht, was in meinem
Leben noch passiert, aber für mich ist auch ganz klar, ich identifiziere mich mit
dem TSK. Ich habe hier noch einiges vor und so schnell wird das TSK,
wenn es auch mir geht, nicht los.
Das große Thema Müllsatzung, das hat ja auch die Wertstofftonne
betroffen. Was wurde bei der Müllsatzung geändert und
was fehlt noch nach Ihrer Ansicht? Ja, wir hatten auch im
Zuge durch die Umstellung der Wertstofftonne und auch durch
generelle Arbeitssicherheitsthemen gemerkt, dass der Vollservice, wie wir ihn in
Karlsruhe anbieten, Also das Zurückholen der Tonne, also das Holen vom
Standplatz und Zurückstellen der Tonne vom Standplatz einfach nicht mehr
zeitgemäß ist. Ich hole sie kurz ab. Wir haben aktuell in
der Satzung festgelegt, wir holen die Tonne von 15 Metern, keine Stufen
und 5 Prozent Steigung maximal. In der Praxis sind wir
aber, und das ist auch unser Selbstverständnis, ein sehr sehr bürgerorientierter,
serviceorientierter Dienstleister und für uns steht der Bürger im Mittelpunkt und
deswegen haben wir und holen wir einfach die Tonnen von nahezu
allen Standplätzen. Wir haben gemerkt, Mensch, das ist nicht
mehr zeitgemäß, das passt auch nicht mehr mit dem Arbeitsschutz und da müssen wir was
machen. Und wie machen wir da was? Indem wir die Satzung ändern, indem wir die
Satzung so anpassen, dass sie auch transparent für Bürger,
für Mitarbeiter und auch für die Politik ist, damit alle wirklich da nachlesen können und
sagen, ja, genau so wie es da drin steht, genau so setzen wir es Und
da haben wir sehr sehr viel Arbeit in den vergangenen Jahren reingesteckt mit einem ganz
ganz tollen Team, mit 1 tollen Projektleitung, da sehr viel für
getan. Das fortzubereiten, sind dann auch frühzeitig in die Kommunikation mit
ganz vielen verschiedenen Stakeholdern, mit der Arbeitssicherheit, mit dem
Personalrat, mit direkt unserem Personal, aber auch mit der Verwaltungsspitze,
mit der Politik, mit dem Bürgerverein, da wirklich externe wie interne
Stakeholder alle mitzunehmen, haben eine umfangreiche Datenanalyse gemacht und dann
gemerkt, ja wir müssen den Vollservice anpassen und gesagt, okay, wir
passen ja nach 35 Meter, 10 Stufen und 5 Prozent
Steigung inklusive des Klingelns und das gilt jetzt eben in den
nächsten 2 Jahren in der Satzung anzupassen, da
eben auch diese Transparenz, die ich gerade eben angesprochen habe, zu schaffen. Und das
betrifft ja die grüne Tonne, das betrifft das Papier
und das betrifft den Restmüll. Korrekt. Genau. Die Wertstofftonne, die
betrifft das TSK eigentlich nicht mehr, das Team Sauberes Karlsruhe, sondern die ist bei einem
externen Dienstleister, bei einem dualen System sozusagen, bei
Knettenprecht und Gudulitsch. So nochmal für die Zuschauer oder
Zuhörerinnen und Zuhörer, nochmal zur Transparenz, dass das
nochmal klar ist, das Team Sauberes Karlsruhe ist nicht mehr mit der
Wertstofftonne unterwegs. Ganz genau, wir sind nicht
mehr für die Wertstofftonne verantwortlich. Wir sammeln die auch nicht mehr. Wir sind
per Gesetz sind die Betreiber dualer Systeme. Das ist so ein Zusammenschluss von
etwa 12 Unternehmen dafür verantwortlich. Die
Leichtverpackungen, also alles was ich jetzt, wenn ich mir eine Packung Käse im
Supermarkt kaufe, dafür diese Packung Käse letztendlich wieder einzusammeln und zu
verwerten, zu recyceln, ist per Verpackungsgesetz, sind die digitalen Systeme
dafür verantwortlich. Wir in Karlsruhe haben ein bisschen die Sondersituation,
dass wir die stoffgleichen Nichtverpackungen noch mit sammeln. Das
sind Wertstoffe, die jetzt keine Verpackungen sind, also beispielsweise
eine Bratpfanne. Und die sammeln wir mit.
Und deswegen haben wir da auch keine gelbe Tonne, wie es
in ganz vielen Städten gibt, sondern diese gemischte Wertstofftonne. Und wir als Team Sauberes
Karlsruhe verhandeln mit dem Betreiber dualen System eine
sogenannte Abstimmungsvereinbarung. Und diese Abstimmungsvereinbarung wird
letztendlich festgelegt, was in der Sammlung für die Wertstofftonne dann passiert.
Das haben wir gemacht für den Zeitraum 2024 bis
2027 und sind jetzt gerade dabei, das neu zu
verhandeln mit den Betreibern dualen Systemen. Unser System
ist da übrigens der grüne Punkt, kennt man mit Sicherheit den einen oder anderen.
Mit dem verhandeln wir gerade, wie die Wertstoffsammlung ab 2027 in
Karlsruhe aussieht. Gibt es da so Zwischenergebnisse?
Werden die 35 Meter, die 5 Grad Neigung
und wie viele Stufen, 10 Stufen, werden die das mit
übernehmen? In dem Stadium sind wir noch leider nicht. Wir
führen erste sehr konstruktive Gespräche, wie ich finde. Es sind noch sehr
regelmäßige Gespräche. Auch unsere Bürgermeisterin
Bettina Lissbach ist natürlich mit dabei und sehr interessiert.
Aber dass ich da jetzt konkret schon etwas über Verhandlungsergebnisse sagen
kann, sind wir noch nicht.
Hat sich dieser Konflikt, der entstanden ist an der
Wertstofftonne mit Gnetenbrecht und Gudelitsch eigentlich gelöst am Ende
oder wurde er befriedet? Wir
merken, dass Knettenbrecht und Gudelitsch durchaus bemüht ist, die Leistung zu
erbringen, die sie auch vertraglich zugesichert haben. Gleichzeitig merken wir auch, dass es
gut ist, dass wir als Karlsruhe da noch hinten dran sind, dass wir jetzt TSK
da in regelmäßigen Gesprächen sind. Wir
stehen in sehr sehr engem operativen Austausch, also auf der Arbeitsebene ganz ganz eng,
wirklich täglich im Austausch über Bürgerbeschwerden etc.
Aber auch auf Geschäftsführungsebene, auch auf Dezernatsebene sind wir da regelmäßig
im Austausch, da einfach zu schauen, dass wir die Leistungen sicherstellen. Nichtsdestotrotz
kann man sagen, Klettenberg ist da aktuell durchaus bemüht, die Leistungen zu erbringen, auch
wenn sie noch nicht den Standard haben, wie wir uns den vorstellen.
Dann ein kleiner Themenwechsel zu den
Bürgerbeschwerden. Uns erreichen oft immer wieder Beschwerden zur
Sauberkeit in der Innenstadt, zu überfüllten Mülltonnen auch an
KVV-Haltestellen. Wie schätzen Sie das ein?
Was kann der TSK da machen? Ist der TSK überhaupt zuständig, zum
Beispiel an der Haltestelle? Ja, sehr gute Frage. Also klar, neben
der Abfallwirtschaft, über die wir jetzt schon sehr viel gesprochen haben, ist natürlich die Stadtreinigung
und der Winterdienst eine große, unsere zweite ganz große Sparte, die
auch sehr, sehr wichtig ist. Da sind wir sehr froh, dass Sie es ansprechen, weil
oftmals gehen wir nur über Müll, aber Stadtsauberkeit ist auch ein ganz
wichtiges Thema. Vielleicht mal kurz, Sie abzuholen, wir arbeiten
in der Innenstadt insbesondere in Zweischichtbetrieb, das heißt wir haben Mitarbeiter, die
fangen morgens 6 an bis 14.20 Uhr und dann ab 14.20
Uhr bis 20 Uhr, respektive 21 Uhr, dass wir hier wirklich dauerhaft und auch
am Wochenende Mitarbeiter haben, regelmäßig eben die Abfalltoren zu leeren, mit
Kehrmaschinen durchzugehen, mit Laubbläsern durchzugehen.
Und das, finde ich, funktioniert schon mal sehr, sehr gut. Gleichzeitig ist es
einfach so, dass in der Innenstadt sehr, sehr viel Müll entsteht. Wir haben einfach sehr
viele Hotspots und die haben wir auf den Blick und achten darauf
und evaluieren da auch regelmäßig unsere Leistung, wie sauber ist es, da
noch besser zu werden. Die Haltestellen haben Sie angesprochen von
der KVV, VBK. Da ist es tatsächlich so,
dass wir jetzt DSK nicht zuständig sind. Die Haltestellenreinigung
obliegt der KVV und der VBK,
wie auch der Winterdienst dort. Dementsprechend kann ich dazu auch gar keine
Aussage treffen. Macht diese Aufteilung Sinn, dass die
KVV ihre Haltestellen macht und neben dran waren sie
gerade sowieso unterwegs? Das ist eine sehr sehr
gute Frage, Das muss man auf jeden Fall evaluieren.
Ich denke, es gibt Bereiche, in denen es durchaus Sinn macht. Es gibt aber auch
Bereiche, in denen man mit Sicherheit auch eine einheitlichere Lösung finden könnte. Umso
auch einfach, dass wir alle als Gesamtstadt produktiver arbeiten.
Müssen wir auf jeden Fall mal erobern.
Es gab ja mal diese, oder die gibt es wahrscheinlich immer noch, diese Kehrmaschine,
diese große, die über den Marktplatz fährt, die mal in den Schlagzeilen war,
als sie durch die Innenstadt vor einem großen Ölfilm gezogen hat. Hat sich
das am Schluss wieder geklärt oder gelöst? Funktioniert die Maschine
wieder? Ja, die Maschine funktioniert
wieder. Tatsächlich hatten wir dann ein Defekt an der Maschine
und dann war dann dieser Ölfilm. Das
war ein sehr spannender Tag, sehr spannender Arbeitstag.
Ja, unsere Kärrmaschinen funktionieren ansonsten zuverlässig. Wir haben die Herausforderung,
dass wir insbesondere auf dem Marktplatz und dann auf der neu gestalteten Kaiserstraße einen
besonderen Belag haben, für den wir mit unseren handelsüblichen
Kärrmaschinen, die gar nicht richtig reinigen können, weil wir dann zu viel Sand aus den
Fugen tragen würden, was dann eben zu statischen Problemen
führen würde. Deswegen sind wir da gerade noch am Suchen, was ist da wirklich die
optimale Lösung, auch zukünftig für die Innenstadt, da eine entsprechende
Stadtzauberkeit zu gewährleisten. Das ist so das Thema, was uns da ein bisschen
umtreibt. Das heißt, der Belag ist eigentlich ziemlich wichtig, auch
bei der Planung theoretisch von der Stadt? Absolut,
der Belag ist sehr, sehr wichtig Und darauf müssen wir eben dann auch
reagieren und uns den Herausforderungen dann stellen.
Die Problematik mit den Papierkörbern, also mit Abfallkörbern, ist ja
immer auch gegeben. Also entweder sie laufen manchmal über
und werden diese Sälen geleert. Oder was ist das Problem?
Haben wir zu viel Müll, also zu viel Abfall? Also in Tübingen gibt es zum
Beispiel diese Verpackungssteuer, damit die Betriebe
eben umstellen auf Einmalverpackung
und dass jetzt erst der Müll gar nicht in den Umlauf
kommt. Was ist Ihr Ansatz?
Generell zu den Papierkörben sind wir natürlich immer dabei, unseren Lehrungsrhythmus
entsprechend bedarfsgerecht anzupassen. Wir haben hier
einige Papierkorb-Touren, die wirklich bis zu 200 Behälter am Tag leeren. Und ich
kann das wirklich sagen, ich habe das auch mal 3 Tage mitgemacht. Das
ist wirklich harte Arbeit. Also ich
glaube, das ist mit die härteste Arbeit, die wir im TSK haben. Das muss ich
wirklich sagen. Und das ist auch mitunter nicht so ganz einfach, wenn man da den
Dreck vom Wochenende, in dem sich diesen Tonnen
alles wiederfindet, lehren muss. Und nichtsdestotrotz ist es eine ganz, ganz
wichtige Arbeit, weil wir sehen, sobald die überfüllt sind, sieht es direkt im
Umfeld sehr, sehr schlimm aus. Und deswegen schauen wir da immer, dass wir da
bedarfsgerecht lernen, auch obwohl wir wissen, dass es uns teilweise nicht immer
gelingen auch kann. Thema Verpackungssteuer ist mit Sicherheit ein
Instrument, das in den Griff zu bekommen.
Im Austausch mit anderen Abfallwirtschaftsbetrieben haben wir zunächst das Signal
bekommen, dass es sich noch nicht so wirklich bewährt hat, auch in der Vermeidung, in
der besseren Stadtsauberkeit. Ich denke, das gilt es auch einfach langfristig zu
evaluieren und letztendlich ist es dann eine politische Entscheidung.
Die Entscheidung tragen wir dann entsprechend mit oder eben auch nicht. Wie
kann man den Menschen dazu bringen, dass sie nicht einfach ihr Zeug
wegschmeißen, so achtlos, auch kippen sie nicht auf das Problem,
sondern es gibt viele Sachen. Gibt es da Möglichkeiten,
einzuwirken auf die Karlsruherinnen und Karlsruher? Wir
betreiben sehr sehr viel Öffentlichkeitsarbeit und sehr viel Aufklärungsarbeit.
Das ist uns ganz wichtig. Wir haben unsere Treckwegwochen einmal im Jahr,
wo ich auch nur dazu werben kann. Gerne werden sie Treckwegpate. Wir
freuen uns. Wir hatten jetzt dafür auch gerade beim Fest eine Aktion, wo wir die
geehrt haben, wo die alle einen Gutschein bekommen haben. Wir hatten auch auf dem Fest
eben einen Stand, eben auch darüber aufzuklären. Wir gehen auf Wochenmärkte,
darüber zu informieren. Wir gehen beim Tag der Müllabfuhr,
sind wir prominent auf dem Marktplatz vertreten, ebenso bei der Hausmesse waren wir da
ganz prominent da. Dieses ganze Thema
Littering heißt es ja letztendlich, ist für uns ein ganz zentrales Thema, entwerfen da
auch Anzeigen, Motive. Was ich ganz ganz toll finde, ist,
wir betreiben Abfallpädagogik, das heißt wir gehen wirklich in die Schulen
rein, bringen da einerseits Mülltrennung, was für mich auch ein ganz ganz wichtiges Thema ist,
worüber wir auch gerne noch mal sprechen können, aber auch dieses Thema Achtsamkeit
mit. Das sind für mich so die ganz wichtigen
Ansätze, die wir da bringen. Dazu haben wir noch einen
weiteren Komponente, das ist dann tatsächlich die Reinigung. Sie haben es
angesprochen, das Thema Kippenstummeln. Wir haben jetzt aktuell einen
Roboter im Ansatz, der autonom fährt, insbesondere auf grünen
Flächen. Ich habe ihn selbst mal im Nymphengarten noch beobachtet. Der fährt da
wirklich frei und sammelt da wirklich KI-gesteuerte
Bilderkennung. Die kippen Stummeln auf und kriegt die so, wo
manuelle Mitarbeiter wirklich da reinfriemeln müssen, kann der Mitarbeiter
da super unterstützen und gleichzeitig dann auch melden Menschen, da ist eine größere
Verunreinigung, die kriege ich jetzt nicht weg, da kommen dann Mitarbeiter und reinigen
das. Und das finde ich eine ganz schöne Testphase und da werden wir mit Sicherheit
evaluieren, wie das aussieht dessen Modell, dass wir langfristig
ausräumen können, da eben auch noch für noch mehr Strahlzauberkeit beitragen zu können. Das
TSK hat ja auch zum Thema Mülltrennung eine App
für Kinder, wo man ein bisschen Mülltrennung üben kann.
Wie wirkt sich das so überhaupt im Allgemeinen aus? Wie ist das
Mülltrennverhalten der Karlsruherinnen und Karlsruher? Das
Mülltrennverhalten der Karlsruher und Karlsruher ist ehrlich gesagt
schwierig. Wir haben hier auf jeden Fall noch
Potenzial, wir sehen aber auch den Willen. Ist das ein anderes Wort für schlecht?
Das ist schwierig, denn wir sehen auch durchaus,
dass die Karlsruher und Karlsruher gewillt sind, sich zu
verbessern. Ich habe es vorhin angesprochen, das TSK versteht sich
sehr als serviceorientierter Dienstleister und hat sich
so auch in der Vergangenheit dahingehend
verstanden, dass Tonnen geholt werden, egal was drin ist.
Wir haben bereits in 2023 damit angefangen, ich habe vorhin die
digitale Tourenanbindung erwähnt, das bei den Wertstoffen, Wertstofftonnen
fest stehen zu lassen. Das ging jetzt über und die Betreiber du
alles das Thema. Das heißt, da sind wir raus und sind da jetzt gerade insbesondere
bei dem Thema Bio sind wir extrem stark
unterwegs. Wir sind dem Verein Wir für Bio beigetreten, auch
Anzeigenmotive zu schaffen, haben auch unsere Fahrzeuge entsprechend
beklebt, haben mit den Großwohnanlagen insbesondere sehr eng zusammengearbeitet, haben
da auch Infostände betrieben,
haben eben auch das Thema Abfallpädagogik noch mehr auch mit dem Fürkus Bio
betrieben, arbeiten auch eng mit den Schulen zusammen und da noch ranzukommen,
auch mit den Kindergärten natürlich.
Das ist für uns ein ganz wichtiges Thema und gleichzeitig haben wir gemerkt,
wir brauchen da auch Kontrollen, diese Qualität
des Bioabfalls zu verbessern, denn wir hatten vor
einem dreiviertel Jahr den Status quo, wir haben eine Fremdstoffquote von etwa
6 Prozent, haben aber seit Mai
eine Novelle der Bioabfallverordnung, die sagt, wir müssen unter 3 Prozent
Steuerstoffgehalt kommen. Haben doch sehr eng mit unserem Verwerter
zusammengearbeitet in regelmäßigen Sortieranalysen, letztendlich auch zu
schauen, wie ist unsere Qualität, wie verbessert sie sich und haben
auch angefangen, wir haben 2 Fahrzeuge beschafft oder 2
Fahrzeugaufbauten, die KI-gesteuert
Fremdstoffanteile erkennen in den Biotonnen,
haben dann auch angefangen, die stehen zu lassen, haben unsere Mitarbeiter geschult und sie dafür
sensibilisiert, die jetzt auch Sichtkontrollen durchführen Und das hat jetzt
auch dazu geführt, dass einfach sehr viele Tonnen stehen bleiben und die Bürgerinnen und Bürger
eine kostenpflichtige Sonderlehrung beauftragen müssen, die Tonne zu
lehren. Das hat aber auch zur Folge, dass die Qualität des Bioopferls
immens gestiegen ist. Wir haben innerhalb von einem Dreivierteljahr von 6
Prozent auf 2 Prozent die Fremdstoffquote
gedrückt und hatten letztes Jahr auch ein Gespräch mit unserem Verwerter,
der gesagt hat, das ist extrem außergewöhnlich, was wir da geschaffen haben in so 1
kurzen Zeit in der Stadt die Qualität so zu verbessern. Und
das ist was, da wollen wir auch weiter dran bleiben, weiter arbeiten. Wir
haben noch Herausforderungen, insbesondere bei den Großwohnanlagen, wo wir noch
erhebliches Potenzial haben. Aber
auch, und das ist klar, unsere Mengen gehen natürlich aktuell zurück, unsere Bioabfallmengen,
weil eben mehr Tonnen nicht geleert werden, weil sie schlecht getrennt werden und so in
den Restmüll bekommen. Das heißt, wir sind da noch nicht fertig, wir haben da noch
sehr viel vor, aber für den Moment ist es ein sehr, sehr schöner
Zwischenbericht und da sind wir sehr zufrieden, dass wir das erreicht haben, weil wir hatten
wirklich begründete Sorge, dass unser Bioabfall irgendwann pauschal in
den Restmüll kommt, weil die Qualität so schlecht ist. Wie ist der,
Sie haben gerade gesagt, die Großwohnanlagen, liegt das daran, dass das einfach große
Sammelstellen sind und dann schwierig zu kontrollieren ist, was da
geworfen wird sozusagen? Ganz genau. Müllentsorgung funktioniert
auch ein Stück weit durch soziale Kontrolle. Und wenn man Müll irgendwie mehr Einzelhausbebauung
direkt auf mich zurückzuführen ist, dann achten die Leute in der Regel auch mehr darauf,
dass die Qualität stimmt, dass die Trinkqualität stimmt. In der Anonymität
1 Großwohnanlage ist es einfach leichter,
das in irgendeinen Behälter zu schmeißen. Das ist irgendwo auch menschlich und das ist
auch normal und da wollen wir einfach weiter sensibilisieren, da auch die
Bürger quasi auf unsere Seite zu ziehen. Sagen, Mensch, Wenn ihr aber
euren Bio-Opfer richtig trennt, das ist eine erneuerbare Energie, die auch dazu
beiträgt, dass wir hier alle in 1 besseren Gesellschaft, in
1 besseren Umwelt gemeinsam leben können. Und das ist unser Ansatzpunkt, da wollen
wir hin. Im Gemeinderat ging es ja den Modellversuch Hirschbrücke, das bei 1
großen Sammelstelle macht. Müsste man den unter dem Hintergrund
dann kritisch sehen? Das sehe ich gar nicht
so, denn die Sammelstelle geht ja eher das Projekt Vollservice, auch die
Belastung für die Anwohnerinnen und Anwohner zu reduzieren. Gleichwohl
ist natürlich im öffentlichen Raum, wenn wir einen sehr hohen Druck auf den öffentlichen Raum
haben, auch durchaus differenziert betrachtet werden kann.
Allerdings wird die Müllentzorgung nur für ein Haus letztendlich auch
zunächst in diesem Pilotpoint darauf betrachtet und das sind letztendlich genau die gleichen Tonnen,
die die Hausgemeinschaft vorher auch genutzt hat. Dementsprechend sehen wir da jetzt
für dieses eine Haus keine große Schwierigkeit.
Wenn man natürlich solche Plätze auf mehrere Häuser ausweiten würde, die
vorher alle einzelne Tonnen hätten, dann kommt dieses Problem zu
Trage, definitiv. Ich habe eine Frage,
die vorhin schon zur Sprache gekommen ist, dass Kontrolle sozusagen
eine Verbesserung des Ergebnisses gebracht hat. Das ist ja auch bei
Tippen und so, die in die Stadt weggeworfen werden, da gibt es eine
Satzung oder sogar mit Gebühren hinterlegt, was es
kostet, eine Kippe wegzuschmeißen. Ich frage mich immer, hat jemals in der Stadt
Karlsruhe irgendjemand schon 5 Euro oder was weiß ich bezahlt, weil er eine
Kippe weggeschmissen hat. Das ist ja nie kontrolliert worden.
Und die Frage, es macht Sinn
offensichtlich was zu kontrollieren, aber es macht nur Sinn, wenn es plötzlich
kontrolliert wird? Und wie ist es,
es ist ja in der Vergangenheit nicht kontrolliert worden, jetzt wird kontrolliert und das Ergebnis
ist da. Ermutigt es da mehr Kontrolle grundsätzlich
einzuführen oder was würden Sie sagen?
Generell ist dieser Erfolg der Kontrolle nicht von
der Hand zu weisen, allerdings ist Kontrolle natürlich
auch meiner Meinung nach auch immer ein Instrument, was man sehr vorsichtig einsetzen sollte,
weil ich glaube durchaus, dass die Bürgerinnen und Bürger auch irgendwo ein Eigeninteresse haben, dass
es in ihrer Stadt schön und sauber ist. Beim
Kippen, beim Littering ist es durchaus so, dass man dann natürlich auch eine
Ordnungswidrigkeit auslösen kann. Allerdings ist da
die Herausforderung, dass man sie
quasi auf frischer Tat ertappen muss, als in dem Moment, in dem die Kippe
weggeschnipst wird. Und das ist dann auch nicht mehr
Zuständigkeit des TSK, sondern da ist dann auch das Ordnungsamt natürlich mit
dabei, die da auch bemüht sind und die da auch in den
Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern gehen, wie da genau die
Ordnungswidrigkeitsbestände aussehen. Das weiß ich leider gar nicht, das können wir
gerne nochmal erfragen. Aber da ist
natürlich, natürlich würde
das, denke ich, zum Erfolg führen. Wir schauen uns beim Thema Sperrmüll, das ist ja
auch ein wichtiges Thema, was uns umtreibt, gerade auch beim Wildenmüll, ob wir
da irgendwie identifizieren können, woher kommt der Müll und stellen das dann auch mal
gerne in Rechnung, die Nachreinigung. Das machen wir dann schon. Wir sagen,
okay, das ist jetzt wirklich 1 zu 1 zurückzuführen auf die Person, auf den Haushalt,
der das da hingestellt hat und das ist auch okay.
Und das ist nicht immer möglich. Wenn es möglich ist,
sind wir dadurch aus dahinter das auch nachzuhalten. Das ist
ja ein spannendes Verhältnis. Kontrolle und Freiheit.
Aber zum Sperrmüll noch eine Frage. Es wurde ja im Rahmen der
Haushaltssanierung geplant, dass
tatsächlich der Straßensperrmüll abgeschafft werden soll.
Ist das sonst in trockenen Tüchern? Das ist noch gar nicht in trockenen Tüchern. Da
brauchen wir am Ende auch einen politischen Beschluss. Das wird mit Sicherheit auch nochmal eine
politische Diskussion nach sich führen. Wir sehen
durchaus Vorteile darin, den Straßensperrmüll abzuschaffen, insbesondere im Thema
Stadtsauberkeit, aber auch in Flexibilität für den Bürger, eben
individueller die Sperrmüll- auf-Abruftermine buchen zu können
und sehen vor allem auch den Vorteil darin, dass wir eine bessere
Trendqualität hätten zwischen
Restsperrmüll und Holz, weil wir Holz haben geringere Verwertungspreise, je
nachdem der Holzpreis ist sehr volatil. Es gibt auch Zeiten, da kriegen wir sehr viel
Geld für Holz. Das wäre tatsächlich
aus ökologischer und auch aus wirtschaftlicher Sicht und auch aus
bürgerfreundlicher Sicht aus unserer Sicht sinnvoll. Nichtsdestotrotz ist es letztendlich
eine politische Entscheidung, über die wir mit Sicherheit nochmal sprechen werden.
Und ein kultureller Faktor sozusagen durch den Straßensperrmüll
zu spazieren und mal zu gucken. Genau da gibt es auch die
Schätze Sammler. Das ist auf jeden Fall auch nicht zu vernachlässigen.
Und da geht es uns natürlich auch dann letztendlich eine gemeinsame Lösung mit der Politik
zu finden, die dann letztendlich alle Anforderungen zufriedenstellen
kann. Deswegen ist da noch gar nichts in Ordnung. Ich persönlich habe
da eine Meinung, aber da müssen wir einfach nochmal schauen. Hätten
Sie einen Appell an den Gemeinderat und die Bürgerinnen und Bürger zum Abschluss
dieses Gesprächs?
Den Appell, den ich habe, der ist tatsächlich, achten Sie auf Ihre
Mülltrennung, damit ist uns ganz ganz viel geholfen.
Melden Sie uns, wenn Sie uns in Themen auffallen, gehen Sie mit uns in den
Dialog. Auch wilde Verunreinigungen, nur wenn wir sie wissen, nur wenn wir sie
kennen, können wir sie sauber machen. Wir wollen gemeinsam, also unsere
Vision als Team Sauberes Karlsruhe ist, Karlsruhe gemeinsam mit den
Menschen zu 1 gelebt sauberen Stadt machen. Und diese Vision würde
ich gerne mit allen Personen in der gesamten Stadtgesellschaft
verwirklichen. Dafür brauchen wir alle, die mit dabei sind, einem sauberen
Kreisruhm zu helfen. Das wäre super, wenn wir das hinbekommen. Wir
sind dabei. Herzlichen Dank, schön, dass Sie da waren.
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