Nach der Wahl: Endet dieser Podcast!?
10.07.2024 14 min
Zusammenfassung & Show Notes
Endet dieser Podcast? Karlsruhe beginnt die neue Legislaturperiode. Was bedeutet das Wahlergebnis für uns? Kann die FW-FÜR Fraktion weiterbestehen? Geschäftsführer Micha Schlittenhardt und Stadtrat Friedemann Kalmbach debattieren die konkreten Auswirkungen der Wahl. Hört rein! :)
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🔗 Uns gibt's auch als Videocast auf Youtube unter "Die Lage in Karlsruhe"
https://www.youtube.com/playlist?list=PL2d-xPkSlKwOwFVL_MlJvyC2Tygi-Op8h
🔗 Die Kommunalwahl 2024 in Karlsruhe im Detail
https://www.karlsruhe.de/stadt-rathaus/aktuelles/meldungen/vorlaeufiges-ergebnis-der-kommunalwahl-liegt-vor-akzente-im-rat-verschieben-sich
🔗 Alle unsere Anträge und Anfragen
https://fwfuer.de/anfragen-antraege/
🔗 Antrag zur Entsiegelung von Parkplätzen
https://fwfuer.de/entsiegelung-von-parkplaetzen-in-der-innenstadt-1031/
🔗 Offener Brief zum Desaster der Wertstofftonnen
https://fwfuer.de/wie-kam-es-zum-muelldesaster-7061/
🔗 Antrag im Gemeinderat zu Betriebswohnungen für KiTa Fachkräfte
https://fwfuer.de/betriebswohnungen-fuer-paedagogische-fachkraefte-7135/
#karlsruhe #karlsruhecity #schaufensterkarlsruhe #wahl #wahlergebnis #demokratie
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Transkript
Wir haben sehr viele Rückmeldungen bekommen, dass die Leute dankbar waren, dass überhaupt
niemand die Wahrheit auf den Tisch gelegt hat. Wir schauen jetzt zurück auf
fünf gute Jahre als Fraktionsgemeinschaft. Wie gehst du jetzt
nach vorne in die nächste Legislatur als Einzelstadtrat?
Herzlich willkommen zu einer letzten Folge der Lage in Karlsruhe in dieser
Legislatur. Fünf Jahre bestand die Fraktionsgemeinschaft, jetzt
waren Wahlen und der neue Gemeinderat wird am 23. Juli
eingeführt. Ich sitze hier mit unserem Fraktionsvorsitzenden Friedemann Kallenbach.
Ich bin Michael Schlittenhardt, der Fraktionsgeschäftsführer, noch Geschäftsführer
und dazu kommen wir jetzt auch direkt zu den Wahlen. Was ist bei den Wahlen
passiert? Zunächst Mal sehr positiv ist,
wir hatten eine extrem hohe Wahlbeteiligung. Also viele
Menschen haben sich engagiert, haben sich reingegeben und
haben gewählt. Das ist das sehr Positive. Dann gab es eine Verschiebung
im Gemeinderat. Die Grünen haben drei Plätze verloren, das ist schon
beachtlich. Die CDU hat einen gewonnen, die SPD hat einen
verloren, die FDP hat einen verloren, aber neu
ist die Volt mit sofort aus dem Stand drei Sitze
erreicht. Das ist beachtenswert. Wir sind gespannt, wie
die sich einbringen wird im Gemeinderat. Aber es ist was
ganz Frisches, was Neues. Spannend ist auch,
dass die Linken ihre Fraktionsgemeinschaft
behalten konnten. Ebenso die FDP mit drei Sitzen dabei.
Also die Kallen noch mit drei Sitzen. Sie haben einen Sitz dazu bekommen,
muss man sagen. Also Sie haben jetzt Fraktionsstatus erreicht. Genau. Davor
haben Sie eine Fraktion gebildet mit der Partei. Da kann man nur zu
gratulieren. Schön für Sie. Genau.
Für uns geht es anders weiter. Wir haben in der Tat
gehofft, einen Platz dazu zu bekommen, bekamen er nicht. Die Freien
Wähler bekamen auch nicht, wie erwartet, keinen
dazu, sondern haben sogar einen verloren. Das bedeutet, Unsere
Fraktionsgemeinschaft geht zu Ende, weil mit
zwei Menschen, also zwei Gemeinderäten, wie mit
Petra Lorenz und mir als Gemeinderat zu zweit, können wir keine Fraktionsgemeinschaft
bilden. Also ist der Weg zu Ende. Für die Fraktionsgröße
brauchst du drei Personen, eine Fraktion zu haben, mit
Anträgen stellen und entsprechende Büroreinrichtung.
Da gehört ein Bürogeschäftsführer dazu, aber die haben wir nicht
mehr. Jetzt sind wir zu zweit. Das heißt, es geht nicht so weiter.
Wir gehen deswegen an dieser Stelle unterschiedliche Wege. Ich gehe weiter
als Einzelstadtrat. Verzichtest dadurch natürlich aufs Antragsrecht,
was man nur als Fraktion hat? Stimmt. Gibt's aber auch
Wege dafür. Ich kann zusammenarbeiten mit Fraktionen und über
diesen Weg Anträge stellen mit denen
zusammen. Aber das ist mein Herzensanliegen, dass wir zusammen
gemeinschaftlich mehr erreichen können als alleine. Genau und alle zwei
Jahre auch für den Doppelhaushalt, also die Finanzen, da hat jeder
Antragsrecht. Das muss man auch noch im Hinterkunft
behalten. Ganz genau, genau. Also das ist so ein freier, also
so eingeschränkt bin ich nicht, wie es aussieht auf den ersten Blick.
Natürlich ist es eine Einschränkung, aber wir müssen damit
zurechtkommen und ich möchte es positiv sehen. Wir werden Wege finden,
wie man das auch weiter gestalten kann. Genau, ressourcentechnisch ist
natürlich auch noch mal Ein kleines Problem oder auch
großes. 1, 5 Vollzeitstellen hat eine
Fraktion, eine kleine Fraktion. Umso größer, umso mehr. Ein
Einzelstadtrat hat einen Deputat von 0, 25 Stellen,
die ihm oder ihr zur Verfügung stehen. Das ist natürlich für
uns als Büro auch eine große Herausforderung.
Dazu später aber noch mehr. Wir schauen ja zurück auf fünf gute
Jahre als Fraktionsgemeinschaft. Eine gute Gemeinschaft der Freien Wähler und der
Wählergruppe für Karlsruhe. Sehr gute Jahre. Gute Zusammenarbeit. Daraus
ist auch vieles Gutes entstanden. Wenn du so zurückschaust auf die letzten fünf Jahre, was
waren so die Highlights? Es gibt einige,
aber ein Highlight ist auf jeden Fall unser Kampf, die Platanen zu
erhalten in der Kaiserstraße. Haben wir leider
nicht geschafft, keine Mehrheit gefunden. Wir haben aber geschafft,
dass auf dem Marktplatz zukünftig, wenn die
Bauarbeiten abgeschlossen werden, dass da einige Bäume gepflanzt werden. Auch
beim Bundesgerichtshof, da hat der einen Park vor der Tür, Da wird jetzt das
Forum Recht gebaut. Wir waren für einen alternativen Standort, dort auch die Bäume
zu erhalten. Also an verschiedenen Stellen hat die Fraktion sich für den Erhalt der
Bäume, aber auch für die Entsiegelung zum Beispiel von Parkflächen eingesetzt.
Genau. Also das war immer unser Anliegen, dass
wir erstens Pflanzen auf der einen Seite, Bäume pflanzen auf der
anderen Seite, aber auch verhindern, dass welche gefällt werden. Also
unser Anliegen ist, wie kann man sich in der Stadt wohlfühlen, wie
bekommt die Stadt größere Aufenthaltsqualität, Wie kann man
in den Sommertagen, wie jetzt neulich, tatsächlich sich wohlfühlen noch
in der Stadt? Und das hat mit Klimastabilität
zu tun und deswegen sind wir da dran. Stabilität braucht es auch bei den
Finanzen. Da habt ihr auch Punkte gesetzt.
Absolut. Wir haben erst einmal darauf aufmerksam
gemacht, in welcher Situation die Stadt überhaupt ist. Das ist nämlich
schon gewaltig, wie stark die Verschuldung
zugenommen hat. Und das muss man zuerst einmal aufmerksam machen. Jetzt aber
zurecht zu kommen mit den geringer werdenden Finanzen, das
war unser Antrag, auch auf Streichungen an
bestimmte Stellen und dann gezielt investieren, an der
richtigen Stelle investieren, das war unser Anliegen. Einen Akzent habt ihr
auch gesetzt beim Staatstheater, bei der
Sanierung eigentlich habt ihr es geschafft, dass es kurzfristig
mal einen Baustopp gab, man das nochmal aufgerollt hat, auch Alternativen
angeschaut hat, eine Wirtschaftlichkeitsprüfung war in den Raum
gestellt. Unser Anliegen war ja meistens, dass man auch mit Wohnraum
schafft, das ein bisschen anders aufzieht. War
ein großer Akzent. Es gab auch ganz praktische
Themen, Wertstofftonne zum Beispiel. Tja, die Wertstofftonne,
das ist ein echter Kampf. Also Hätte ich nie gedacht, aber das ist das Thema
der letzten Zeit. Sogar im Wahlkampf war das ein großes
Thema. Auf der einen Seite diese missglückte
Übergabe an K&G, an den
neuen Wertstoffentsorger. Wir merken, dass die
Haushalte nicht bedient werden. Wir merken,
dass auch die langen Wege, die vorher die Stadt
bedient hat, dass sie nicht mehr bedient werden. Und aus unserer Sicht
ist das die Schuld der Stadtverwaltung. Und wir haben da
gekämpft, dass die Wahrheit wirklich auf den Tisch kommt. Dass wir nicht nur
Schwamm drüber... Es ist für richtig zu sagen, wenn was schiefgegangen
ist, wir stehen dazu und bitten die Stadtbevölkerung Entschuldigung.
Da haben wir viele Rückmeldungen bekommen, dass die Leute dankbar waren, dass überhaupt
jemand die Wahrheit auf den Tisch gelegt hat. Das war ein
wichtiges Thema, ein richtiges Thema. Ein weiteres Thema, was auch
nochmal die gesamte Bevölkerung betrifft, ist ja auch der Energieleitplan.
Also mit welcher Energie wollen wir in die Zukunft gehen? Da haben wir ja
viele Nachbesserungen gefordert, auch viel recherchiert, auch das Büroteam hat sehr
viel recherchiert und sich eingebracht. Wir haben eine Plattform
eigentlich gefordert, in der Bürgerinnen und Bürger ihre
Adresse eingeben können und wissen, was ist an ihrem Standort eigentlich möglich,
welche Energieträger, ob es die
Wärmepumpe ist oder die Fernwärme oder vielleicht auch
ein Gasgemisch, was man im jetzigen
Erdgasnetz weiterführen könnte. Wasserstoff war auch
ein großes Thema. Gerade bei den Energiethemen hat die Fraktion ja auch immer
wieder Akzente gesetzt und es kam ja dann doch auch immer zu
größeren Diskussionen und Debatten, die wir dadurch auch
im Gemeinderat anschieben konnten. Genau. Bemerkenswert
ist vor allem das, dass der Energieleitplan keine Sicherheit
vermittelt der Bevölkerung. Wenn irgendjemand
weiß, ich brauche neue Heizung, dann muss er, sollte er
wissen, welche Heizung ist möglich überhaupt. Und
der Energieleitplan gibt diese Sicherheit nicht bis auf
den heutigen Tag. Die Verwaltung
zeigt einfach nur Unsicherheit und sie zeigt auf irgendwelche
Entwicklungen, die vielleicht mal kommen. Aber aktuell ist dieser Energieleitplan
so nicht haltbar. Deswegen wollen wir an dem Thema dranbleiben, das ist nicht
erledigt. Wir können nicht sagen, wir haben jetzt die alleinige Lösung, das wäre
übertrieben. Aber wir können darauf aufmerksam machen, so wie das jetzt
aufgebaut ist, geht es nicht. Und wir fordern, dass da weiter
hart dran gearbeitet wird. Genau, und diese Anträge sollen ja auch immer
weiter geführt werden, beziehungsweise bei den Themen mit aufgerufen
werden, dass man da weiter drüber nachsieht, aber auch schaut, wie
entwickelt sich gerade die Gesetzgebung, die Wissenschaft
auch in dem Bereich, die Forschung. Ein weiteres
Thema, was vielleicht auch deutlich wird, wir haben
als Fraktionsgemeinschaft auch immer wieder probiert, Themen zu vermitteln,
Informationen aus dem Gemeinderat an die Bevölkerung zu
geben. Ein großes Format ist dieser Podcast, die Lage in Karlsruhe.
Wir hatten viele Gäste, der Oberbürgermeister selbst war da.
Wir hatten gute Gespräche, die nicht immer, ich sag mal,
vielleicht unserer politischen Meinung entsprungen sind, sondern einfach
informativ rüberbringen sollten, welche Themen
geht es denn in der Stadt Karlsruhe. Und ich glaube, das ist relativ gelungen, würde
ich jetzt sagen, auch wenn wir das ja als Büroteam
machen durften. Das war ja auch ein Privileg, dass wir das machen konnten.
Aber auch der Staatsanzeiger Baden-Württemberg hat ja davon berichtet, sozusagen der
Podcast aus dem Gemeinderat als neues Format, ins
Gespräch zu kommen bzw. Auch zu informieren,
welche Arbeit steht hier an. Unser erster Gast war der Dr. Anton Huber
aus der SPD. Das war sozusagen der erste Hochlauf, wo wir
gesagt haben, können wir mal auch aus
verschiedenen Richtungen über ein Thema reden. Gleichzeitig der
Gemeinderatschannel in der Karlsruhe-App, den wir betreiben durften,
wo das Ziel war, eigentlich alle Stimmen aus dem Gemeinderat
rüber zu bringen, aus der Pressemeldung der verschiedenen
Fraktionen und Gruppierungen. Das waren ja schon
Dinge, die auch relativ neu waren. Ja,
absolut. Also da stelle ich zuerst mal ein großes Dankeschön
an unsere Büromannschaft. Die hat
wirklich innovativ gearbeitet. Dinge, die noch
zuvor noch nicht da waren. Wir sehen, die eine oder andere Fraktion beginnt
jetzt auch, diese Dinge in ihrem Bereich umzusetzen.
Was ja auch gut ist. Also es bewegt sich was. Das ist ja schön. Das
ist ja eigentlich unser Ziel. Wir wollen was anstoßen. Wenn das andere weitermachen, ist es
wunderschön. Genau, also an der Stelle herzlichen Dank an das
Team. Bitte gebt es auch an das Team weiter. Wir sind
wirklich begeistert über dem, das was hier entstanden ist.
Und ich glaube, Wenn es ein Defizit gibt im
Bereich der Stadt, dann ist sicher dieses Defizit, dass die Leute nicht
gut informiert sind. Das hat zum Teil dazu zu tun,
dass sie schlecht informiert werden und dazu brauchen wir solche Formate,
Podcasts und andere Dinge. Es braucht natürlich auch das
Interesse auf der anderen Seite, dass die Leute sich informieren wollen.
Genau an beider Stellen muss man daran arbeiten und muss man
ermutigen dazu. Also die Information der
Stadtbevölkerung ist elementar wichtig, ist uns elementar wichtig, wenn
man Menschen beteiligen will, auch bei Entscheidungen, dann ist
es wichtig, dass sie auch wissen, was es geht. Und deswegen ist dann
solche Formate Gold wert. Der runde Tisch war ja auch oftmal ein
Lösungsansatz, den ihr auch in der Legislaturperiode gebracht
habt. Also gerade bei dem Problem
Stau im Bürgerbüro, wirklich
diese Probleme am runden Tisch zu lösen, in der Kommunikation, im Austausch
miteinander sich gegenüber zu setzen, hat halt doch tatsächlich oft mal die
Lösung gebracht oder auch ein Verständnis dafür, was ist denn schiefgelaufen, wo
muss man vielleicht neu ansetzen und es gemeinsam zu lösen und das war ja
auch eigentlich immer der Ansatz gemeinsam nach vorne zu gehen. Wie
gehst du jetzt nach vorne in die nächste Legislatur als
Einzelstadtrat? Was hast du dir vorgenommen? Es wird nicht
so viel anders werden bei mir, in der Art und Weise Politik zu machen.
Mein Anspruch war immer Politik aus
christlicher Herzenshaltung. Für mich heißt es christlich an der Stelle
respektvoll mit jedem Menschen umzugehen, egal welches politisches Couleur
oder welcher Bürgerschichte er angehört. Das
heißt, respektvoll und auch mit Wertschätzen umzugehen
und auch zuhören ist bevor ich Rede.
Also diese Dinge sind elementar und das will ich am
Gemeinderat pflegen. Ich möchte Zusammenarbeit pflegen,
egal welche Fraktion. Das gehört für
mich dazu, eine Atmosphäre des Miteinanders zu schaffen, wo das möglich
ist. Und dann glaube ich auch, dass die Entscheidungen, die
wir treffen, bessere Entscheidungen sein werden, als wenn sie nur so
aus machtpolitischen Interessen heraus getroffen
werden. Also ich bin zuversichtlich, dass ich einen guten Beitrag leisten kann. Ich
sage immer, einen Beitrag möchte ich leisten nach wie vor, damit das
Ganze zum Besten der Stadt wird.
Petra Lorenz wird ja auch ihren Beitrag leisten mit den Freien Wählern in
einer Gemeinschaft mit der FDP. Ich werde im Hintergrund
erhalten bleiben bei Für Karlsruhe und noch mithelfen
im Rahmen der Möglichkeiten, die wir hier haben. Der Podcast Die Lage in
Karlsruhe geht leider dem Ende zu für diese Legislatur, aber es
geht auch weiter mit Friedemann Kalmbach im neuen Format. Bleibt informiert auf
allen Audio-Podcast-Plattformen und auch auf YouTube, wo ihr alle Videos
zum Nachhören findet. Lasst einfach ein Abo da oder klickt
die Glocke. Ich freue mich auf euer Feedback und bis zum nächsten Mal.
Tschüss!
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