Die Lage in Karlsruhe

Politik-Podcast aus der Freien Wähler | FÜR Karlsruhe Fraktion

Karlsruhe Glücksatlas

Fakten und Gefühle

12.09.2024 19 min FÜR Karlsruhe im Gemeinderat

Zusammenfassung & Show Notes

In der neuesten Folge von "Die Lage in Karlsruhe" diskutieren die Hosts Micha Schlittenhardt und Friedemann Kalmbach über das Thema Glück in Karlsruhe, basierend auf dem Glücksatlas der SKL, der ein Städteranking zur Zufriedenheit der Bürger präsentiert. Obwohl Karlsruhe objektiv gesehen auf Platz zwei steht und eine hervorragende Infrastruktur sowie Lebensbedingungen bietet, empfinden die Einwohner subjektiv oft Unzufriedenheit und eine trübe Stimmung: Karlsruhe ist damit auf dem vorletzten Platz was die Zufriedenheit angeht, obwohl die Infrastruktur und der Kontext Karlsruhe auf Platz 2 (nach München) einstuft.

In der ersten Folge der zweiten Staffel von "Die Lage in Karlsruhe" tauchen wir tief in das Thema Glück und Zufriedenheit in unserer wunderschönen Stadt Karlsruhe ein. Gemeinsam mit unserem Stadtrat Friedemann Kalmbach diskutieren wir den neuen Glücksatlas der SKL und warum Karlsruhe trotz objektiv guter Bedingungen manchmal als unzufrieden gilt.

Highlights der Folge:

- Subjektive versus objektive Lebensqualität in Karlsruhe
- Stolze Errungenschaften: von Infrastruktur bis Freizeitangebote
- Herausforderungen: hohe Mieten, Ein-Personen-Haushalte und Baustellen
- Das Konzept eines möglichen Amtes für Zufriedenheit
- Vergleich mit anderen Städten und Ländern im World Happiness Index

Weiterführende Links:

Transkript

Herzlich willkommen zu einer neuen Folge der Lage in Karlsruhe. Im neuen Format, in der neuen Legislaturperiode. Heute mit unserem Stadtrat Friedemann Kallenbach. Hallo. Für Karlsruhe. Und es geht das Thema Glück. Warum das Thema Glück? Der Glücksatlas der SKL hat ein Städteranking herausgebracht, wie zufrieden die Städte sind, subjektiv gesehen. Subjektiv bedeutet sozusagen, wie sich die Menschen fühlen oder wie die Menschen angeben, wie sie ihre Lebenswelt so wahrnehmen. Objektiv gesehen steht die Stadt Karlsruhe aber eigentlich ziemlich gut da, oder Friedemann? Ja, objektiv gesehen sind wir auf Platz zwei sogar, auf Platz eins ist München. Platz eins München, aber immerhin Platz zwei in Deutschland. Das bedeutet, die Leute sagen objektiv, wir haben gute Einkommen hier, wir haben gute Infrastruktur in Karlsruhe, kann man ja wirklich betonen. Und Wir haben auch für die Stadt insgesamt gute Bedingungen. Also eigentlich müsste alles gut sein, ist es aber nicht. Die Stadt Karlsruhe gibt überdurchschnittlich viel Geld für jeden Einwohner aus. Also überdurchschnittlich wird da investiert in die Menschen dieser Stadt. Auch beim Wohlstand sieht es gut aus. Die Mindestsicherungsquote, also wie viel man an Bürgergeld auszahlt, Grundsicherung, der Anteil ist ziemlich gering. Also wir sind ziemlich weit weg von Armutsgefährdung, sage ich mal, was den Gesamtdurchschnitt angeht. Wir sind eine reiche Stadt, immer noch. Weiteres Thema sind die Fahrräder, Fahrradinfrastruktur. Ein gutes Fahrradklima wird uns beschieden. Platz zwei in Deutschland, Auch dazu. Und wir haben eine der größten Spielplatzdichte der Bundesrepubliken. Also eigentlich Dinge, auf die man wirklich stolz sein kann, über die wir uns freuen können. Vor allem möchte ich noch betonen, wir haben eine riesige Bäderlandschaft und die Menschen genießen die auch in diesen Tagen. Es gibt kaum eine Stadt in Deutschland, die besser ausgestattet ist mit Bädern, sowohl Freibädern als auch Hallenbädern. Das ist sehr, sehr gut aufgestellt. Jetzt sagt der Glücksatlas, negative, objektive Dinge sind ziemlich wenige. Das wären zum einen wenige Kinder, viele Ein-Personen-Haushalte und hohe Mieten. Also hohe Mieten würde ich jetzt sagen, ist eigentlich ein schlagkräftiges Ding. Vielleicht auch ein Personenhaushalt, weil man dann doch sozial sehr alleine sein kann. Und da hat man wahrscheinlich nichts mehr gefunden. Die Kinodichte ist nicht so groß in Karlsruhe, Aber ich glaube, das ist ein geringfügiges Problem. Das würde ich auch vermuten. Also man sagt, die Karlsruher sind ein bisschen brudelig nach der Studie. Also Brudeler, die sind die Motzen. Die Motzen gerne, das ist eigentlich keine schöne Aussage. Und ich tue mich ein bisschen schwer mit dieser Aussage, weil ich immer stolz bin auf Karlsruhe insgesamt und dann scheint eine bruderliche Atmosphäre zu sein. Ich war jüngst für zwei, drei Wochen in Freiburg und die liegen im Ranking vor uns. Und da hatte ich auch den Eindruck, die Freiburger sind ein bisschen lockerer, ein bisschen fröhlicher als wir Karlsruher. Und ich wünsche mir eine Stadt, die fröhlich ist, die leicht lebt. Und das ist meine Hoffnung, dass wir da was verändern können. Wie kann sich die, also es scheint so eine Art Schwere über der Stadt zu liegen. Wie wird sich, wie kann sich so eine Schwere auswirken, so eine Unzufriedenheit? Hat das kommunalpolitisch überhaupt einen Einfluss? Also es war ja gerade in die Wahl, die haben wir hinter uns, wir haben lange viele Wahlkampfstände gehabt, wir haben viel gehört, womit die Leute unzufrieden sind. Also es kamen wenige, die haben gesagt, ich bin so froh in so einer tollen Stadt zu leben, sondern sind mit ihrer Unzufriedenheit gekommen. Ich meine, wir sind auch dafür da, als Gemeinderäte, für unseren Job zu hören, zuzuhören, was die Leute bedrängen, was sie unzufrieden sind. Wir wollen die Stadt auch noch weiter nach vorne bringen. Also es gibt eine gute Unzufriedenheit, die zu hören für uns wichtig ist, die uns eigentlich Maßnahmen ergreifen, dass das besser wird. Das ist eigentlich so natürlich das Grundthema, aber die Cauter sind brüderlich insofern, dass sie sagen, boah, ist ja alles Mist. Also wir können machen was, ich glaube, wir haben nichts mehr. So ein bisschen Perspektivlosigkeit, Hoffnungslosigkeit, das wird doch niemals besser. Also ohne dieses Mindset. Genau. Zu sagen, eigentlich wir wollen was verbessern, es kann nur besser werden, sondern eher, eigentlich ist alles schlecht. Was hat man in dieser Stadt noch zu suchen? Das hat ja auch Einfluss darauf, wie man auch Fachkräfte hierher bekommt. Wenn die Stimmung schlecht ist, hat man weniger Lust hier zu bleiben. Ganz genau. Ich glaube, eine gute Arbeitswählerin in der Stadt, die lockt förmlich Leute an, Weil da lebt es gut, da lebt es gerne leicht. Das glaubt ja auch den Tourismus an. Und den Tourismus genau. Von der Seite her lohnt es sich, in dieses Thema zu investieren. Es ist kein klassisches kommunalpolitisches Thema, aber es hat sehr viele kommunalpolitische Aspekte. Ja. Im Bund gibt es ein Ministerium für Glück und Wohlbefinden. Ist natürlich kein echtes Bundesministerium, sondern eine Organisation, noch nicht, eine Organisation, die sich mit Glück und Zufriedenheit auseinandersetzt, die aber auch zum Beispiel das Bundesfinanzministerium berät und auch andere Institute berät, Zufriedenheit zu bekommen. Braucht die Stadt Karlsruhe vielleicht so ein Amt für Zufriedenheit? Tja, gute Frage. Ich glaube, es geht auch ohne, aber wir müssen uns wirklich anstrengen, wir müssen unseren Hirnkrebs zusammenreißen und überlegen, an was es denn liegt. Also wir brauchen eine Analyse, woher kommt eigentlich diese Unzufriedenheit. Wie gesagt, wir haben hervorragende Infrastruktur, hervorragende Bedingungen und trotzdem diese Unzufriedenheit. Wir erleben das ja auch in Ländern, Drittweltländern. Die Leute sind glücklicher als wir, die haben fast nichts, die haben kein sicheres Einkommen, die haben keine sichere Infrastruktur und doch scheinen sie leichter zu leben als wir. Viele Jahre war Kolumbien im World Happiness Index ziemlich weit oben. Mittlerweile sind es die nordischen Länder, Finnland, Dänemark, die so auf den ersten Plätzen rangieren. Aber lange Zeit hat man auch Kolumbien dort gehabt, obwohl in der Zeit noch der Bürgerkrieg am Brodeln war. Genau, also da muss man dahinter kommen, was ist es eigentlich, was ist die Wurzel dieser Unzufriedenheit? Und hast du da Ideen, Ansätze? Ich könnte es nur aus der persönlichen Sicht aussagen, wenn ich jetzt mich konzentriere, was mir fehlt, was ich noch gerne hätte, was ich meine, wenn ich das hätte, dann bin ich zufriedener. So oft möchte man das kaufen, wenn ich das habe, dann das nächste Auto, das nächste Boot und was weiß ich. Wir meinen dann geht es nicht besser, wenn ich mich auf diesen Mangel, was ich jetzt noch nicht habe, konzentriere. Dann denke ich, mir fehlt ganz vieles, Aber eigentlich habe ich das meiste, was ich zum Leben brauche. Ich brauche eigentlich zum Leben relativ wenig. Und da kommt vielleicht auch ein Stück Dankbarkeit über das, was ich habe, mir bewusst zu machen, dass ich habe Haus, Wasser läuft, Ich bin in eine Familie eingebunden. Viel mehr brauche ich eigentlich gar nicht. Also mir fehlt eigentlich nicht viel. Liegt es also eigentlich an jedem Einzelnen, sich selbst zu reflektieren? Und vergleichen wir uns in Karlsruhe vielleicht zu sehr mit anderen? Also zwei Seiten. Das eine ist, glaube ich, schon, dass es gut ist, sich zu überlegen, wo liegt die tiefere Ursache in Karntsruhe? An was liegt die Diskrepanz? Wir haben eine solche Stätte auch, wo es anders ist. Das eine und das andere ist tatsächlich das Persönliche. Ich glaube, das ist schon eine Lebenshaltung, eine Lebenseinstellung. Bin ich zuerst dankbar für meine Lebensumstände oder bin ich zuerst unzufrieden? So, bin ich Opfer dieser Welt oder bin ich... Und so äußert sich das manchmal auch, dass ich die Menschen, viele fühlen sich als Opfer des Staates oder als Opfer des Karlsruher Gemeinderates oder des OBs oder was auch immer. Ich glaube, da braucht es schon persönliche Haltung, positive Haltung dazu. Wäre ein Ansatz vielleicht auch, man hat ja in der Stadtverwaltung den, sozusagen, wo man das Klima misst, also in gesund, eben bezüglich auf, wie geht es den Ämtern? Wie ist die Stimmung in den Ämtern? Wie sind die Krankheitszahlen? Wie ist die Stimmung? Also es geht nicht ums Wetter und irgendwelche Klimalagen, sondern die Atmosphäre in den Ämtern. Braucht es oder muss die Stadt Karlsruhe vielleicht, in die Tiefe dieses Problems vielleicht auch vorzudringen, das probieren zu messen. Also das Amt für Stadtentwicklung sagt, wir gehen jetzt mal ran. Wir nehmen das als Kennzahl mit auf, Wohlbefinden und Zufriedenheit in Karlsruhe, weil wir messen ja eigentlich sehr vieles in der Stadt Karlsruhe. Klar, wir haben die Kriminalstatistik über die Polizei, aber wir haben viele Statistiken über der Stadt, aber so diese Zufriedenheit und wie sie sich vielleicht auch verändert, je nachdem wie auch die Stadt Entscheidungen trifft oder Dinge verändert werden, ist so eine Kennzahl, die auch den Stadträten helfen könnte, mit zu, Also wenn wir kein Amt für Glücksehnlichkeit haben, könnte es sein. Aber ich glaube, der Schritt vorher wäre, dass wir uns doch überlegen, einfach durch das Überlegen, gibt es Gründe, warum Karlsruhe das besonders problematisch ist, dass die Menschen das Geschehen hier schwierig finden. Gibt es konkrete Gründe? Das können wir uns überlegen. Ich glaube, da gibt es schon ein ganzes paar Sachen, die mir beim Nachdenken schon einfallen. Ich glaube, was wir im Gegensatz zu anderen Städten haben, wir haben eine unglaubliche Dichte von Baustellen, von Ereignissen, die einer nach dem anderen kamen und die uns Schwierigkeiten machen. Und vor allen Dingen ist uns da von der Stadtverwaltung einiges versprochen worden, was nicht eingehalten worden ist. Ich möchte einige Beispiele nennen. Das erste Beispiel ist für mich die Kombilösung. Wir haben gehört damals, nach einer gewissen Zeit mit gewissen Finanzen ist es erledigt. Und dann hat die Zeit zu länger gedauert, hat es vielfaches gekostet und dann haben wir erfahren, es ist gar nicht erledigt, sondern die Innenstadt muss jetzt erst, die Kaiserstraße muss jetzt erst umgebaut werden. Das geht noch mal ein Jahrzehnt fast gar. Da wird man einfach müde, da wird man einfach, tatsächlich verstehe ich auch zum Teil ein bisschen nurisch und sauer. Weil man kein absolutes verlässliches Enddatum hat. Also keine Industry-Genome. Also die Perspektive fehlt. Eigentlich ist es halb so wild, wenn man jetzt nicht unbedingt in der Innenstadtlage wohnt oder dort ein Geschäft betreibt, würde man ja sagen, halb so wild, da ist halt Baustelle, kommt man halt vorbei. Genau. Oder gehen wir mal auf die Stadthalle. Auch da, der Zeithorizont mag zum Teil nicht immer alles die schuld der Stadtverwaltung sein, aber es hat sich halt ereignet, dass die Bauzeit wieder viel viel länger ist als geplant. Die Europahalle genau das gleiche, verzögert sich, verzögert sich und die Leute denken, da kriegen die gar nichts hin hier in dieser Stadt. Und da könnten sie sich schon manches andere Beispiel aufzählen. Deswegen, und ich glaube, den Messen mit dem, was dann allgemein noch über unser Land ging oder über unsere Stadt, mit dieser ganzen Pandemie, die wir hatten, mit Wirtschaftskrisen und alles, das kommt ja alles dazu additiv. Und da macht sich so das Gefühl breit, in Karlsruhe können wir gar nichts gebacken. Und ich glaube auch, das ist so der Kerl, der die Wurzel der Unzufriedenheit, des Brudelns. Ein Karlsruher brudelt offensichtlich gern, wenn er, das ist wahrscheinlich das Ventil, das er aufgeht, wo er sich Luft verschafft. Aber es ist halt auch ansteckend. Es steckt an, genau deswegen ist die Frage, wie gehe ich mit dem Bodeln wie gehe ich mit Unzufriedenheit Und da glaube ich schon, dass wir Formate brauchen, wo man das auch äußern kann, wo man das auch mit konstruktiv umgeht. Aber zuerst brauchen wir eine Verwaltung, die sich besinnt, dass man mit solchen Angaben, wie lang ein Bau geht, wie die Finanzen zu planen sind, sehr viel gewissenhafter umgehen muss. Oder auch transparenter. Und transparenter. Wenn es schief geht. Das große Thema Müll war ja auch die Sache. Absolut. Hätten wir nicht einfach oder hätte das Amt, was zuständig war oder das Dezernat nicht ganz ehrlich sich hinstellen müssen und sagen müssen, ist schief gelaufen, wir arbeiten dran, das wird jetzt die beste Lösung finden. Macht die Stadt ja auch. Man arbeitet ja seit Monaten, ich glaube, sehr intensiv daran, aber gleichzeitig hat man doch das Gefühl, irgendwie findet da wenig Kommunikation aus dem betroffenen Dezernat selber statt. Es ist eine Frage der Kommunikation auf der einen Seite. Auf der anderen Seite glaube ich, dass die Probleme, die auftauchen könnten, überlegt man sich im Voraus nicht so ganz genau. Man versucht den Ball flach zu halten, klein zu reden. Bei der Müllproblematik, es gibt keine große Änderung, es geht mit einem anderen Betreiber einfach nur weiter, aber man hat sich nicht überlegt, wie ist es jetzt mit diesem Vollservice? Das muss man sich vorher überlegen und dann auch kommunizieren entsprechend. Das ist jetzt ein spannender Punkt. Man probiert den Ball flach zu halten, hast du gesagt. Also man probiert das eigentlich positiv darzustellen, Am Schluss ist es aber doch nicht so positiv. Dann kommt Unzufriedenheit. Ist es nicht sogar wichtiger zu sagen, nee, es ist schlecht, es läuft schlecht? Also man macht sich ehrlich. Und dann kann man sagen, ja, aber guck mal, wir können aber noch das Beste draus machen. Also auch sozusagen die Bürgerschaft ist ja dann mit hineingenommen zu sagen, okay, jetzt wie findet man eine Lösung? So schlecht ist ja gar nicht. Also dass es sogar eine Strategie mal sein kann, zu sagen, es ist schlecht, es läuft mies, wir probieren jetzt das Beste daraus zu machen. Ob das vielleicht sogar mehr Zufriedenheit schafft, also wenn man jetzt den Vergleich, den wir vorhin hatten, haben, an Orten, denen es eigentlich strukturell oder objektiv schlechter geht, ist es vielleicht dort, das ist jetzt rein hypothetisch, aber die Hypothese wäre ja sozusagen, weil man sich dem bewusst ist, weil man weiß, es ist schlecht. Also ich bin gebürtig aus Duisburg. Duisburg steht objektiv auf dem letzten Platz in diesem Ranking, aber die Leute sind trotzdem relativ glücklich im Vergleich zur Karlsruhe. Ob man das einfach weiß, klar ist halt so, Duisburg ist halt so, aber trotzdem, weil man es weiß, ist man trotzdem zufrieden, weil man sagt, eigentlich geht es mir gar nicht so schlecht, wie die Stadt eigentlich immer sagt, wie es ihr geht oder wie die Stadt dasteht nach außen. Also auch in diesem Vergleich, Man ist ja dann doch immer wieder in sich vergleichen, wenn man sagt, oh, jetzt wohne ich in der Stadt. Das ist objektiv eigentlich alles richtig schlecht. Aber eigentlich geht es mir relativ gut. Ich habe eine Wohnung zur Miete, habe Familie. Wir halten halt zusammen. Da geht man ja dann sozusagen ins Kleine, aber man erlebt dann Glück in diesen kleinen Dingen. Ist es vielleicht so eine Sache, dass wir oft probieren Dinge zu kaschieren und das hier nicht authentisch ist und wir deswegen denken, es muss doch alles gut sein, aber in meiner Realität ist es da nicht gut. Ich glaube, es ist besser zu sagen, zum Beispiel vor einem Bauprojekt uns steht was bevor, das ist unangenehm, Es kostet uns was und es fordert uns heraus. Und es wird die und die Zeit dauern. Realistisch, nicht gewünscht, sondern realistische Zahlen. Dann können sich die Leute darauf einlassen und sie wissen, so lange wird es gehen. Und auch der Gemeinderat kann sich darauf einlassen und sagen, okay, da stimme ich zu oder da stimme ich nicht zu. Wenn man realistisch das sieht. Also dieses Ehrlichmachen, das Gesamtdenken, das ist nicht bösartig, glaube ich, von der Verwandlung aus, wird immer ein bisschen nett gemacht, ein bisschen schön gemacht, sodass es dann leichter fällt, zuzustimmen und dass die Leute dann doch mitgehen. Aber irgendwann, wenn das halt im Nachhinein sich rausstellt, es dauert länger, dann werden sie sauer, dann werden sie halt brüderlich und unzufrieden. Und ich glaube, da, das ist ja eine Wurzel des Übels sozusagen, müssen wir uns die Stadtverwaltung tatsächlich umlernen. Ich nehme uns als Gemeinderat mit rein. Wir müssen umlernen, auch Dinge kritisch zu hinterfragen. Ist das realistisch, was uns vorgelegt wird? Können wir da wirklich zustimmen oder müssen wir kritisch nachfragen, bevor wir ja sagen. Und da glaube ich, in Karlsruhe sind so viele Projekte, so viele Dinge angefangen worden, nicht gescheit beendet worden und das sind laufende gleichzeitig weiter und nichts wird irgendwie richtig fertig. Und Dieser Zustand ist chronisch und das vertragen die Leute britisch nicht. Also insofern, es hängt mit der persönlichen Haltung zusammen, ob ich eine Stadt angucke, wie ich meine Stadt angucke. Aber es hängt auch auf der anderen Seite von der Stadtverwaltung, von dem Gemeinderat, den ich mit rein habe, ob er das Stadt zu viel zumutet und die Dinge auch in einer guten Weise zumutet und nicht zu viel und nicht zu lang. Vielen Dank, vielen Dank für das Gespräch. Damit kommen wir zum Ende dieser Folge. Es gibt vieles zu nachdenken. Wir werden die Zufriedenheit der Stadt Karlsruhe oder der Bürgerinnen und Bürger an diesem Tisch nicht lösen können. Es hängt an jedem Einzelnen und am Ganzen natürlich auch. Wenn du Ideen hast, dann schreib's in die Kommentare oder schick uns Feedback. Und jeder ist natürlich sein Glücksbotschafter oder Glücksbotschafterin an seinem Ort in seiner Familie. Und von daher, schönen Sommer und bis zum nächsten Mal. Tschüss! Tschüß!